Kunst in Bild, Form, Ton, Text und Tanz

Neben der Orgel stehen in der Klosterkirche zu Bad Doberan wie in einem Schwalbennest. Wissen Sie, wie groß diese Kirche ist? Der Begriff „Kirchenschiff“ wird mir erstmals in seiner ganzen Bedeutung bewusst.

Der Organist beginnt mit den ersten Tönen, ein waghalsig kurzes Vorspiel. Mir zittern die Knie, dann mache ich den Mund auf und lasse „Dignare“ heraus. Auf dem zweiten Ton gleich ein Sprung in die Sexte. Händel wusste seine Sängerinnen zu fordern. Kamen sie seinen Erwartungen nicht nach, drohte er, sie aus dem Fenster zu werfen. So erzählte man sich jedenfalls.

Unten wuseln die Touristen. Einige setzen sich. Hören auch dem zweiten Stück noch zu. Mozart hatte gesagt, er wolle auch dabei sein. Der letzte Klang schwebt weiter in die Unendlichkeit.

Die Wendeltreppe knarrt, als wir wieder hinunter steigen.

Was für eine Probe!

Draußen blendet uns die Sommersonne. Wir fahren weiter an den Strand von Kühlungsborn.



Stationen:

Ausbildung zum Mezzosopran während des Lehramtsstudiums mit Hauptfach Musik. Danach ständige Weiterbildung bei Elisabeth Dimpfel, Hannover; Heide Rose Bauer, Hamburg; Christiaan Boele, Freiburg und Hamburg.

Vorhaben (siehe Vita), z.B. Geistliche Lieder von Dvorak in der Kirche Salzhausen, Musical-Songs mit Axel Jankowski (Saxophon) und Martin Rohlfing (Klavier) im „Atelier am Dom“ in Bardowick und „Silvie meets Gershwin“ mit gleicher Besetzung im „Café Ratsmühle“. Mehrere Brecht-Abende zusammen mit Klaus Behr. Daneben etliche „Proben“ mit Martin Rohlfing (Orgel) in offenen Kirchen an der Ostsee, zuletzt auf Usedom.

Seit 2017 Leitung eines kleinen Ensembles am Dom in Bardowick.